Von Siegeln, Zertifizierungen und anderen Auszeichnungen
Kürzlich wurde uns von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft für unser Bio-Kokosmus, Bio-Kokosöl und unsere Bio-Algen-Bouillon Gold verliehen. Wir freuen uns sehr mit dem bestmöglichen Ergebnis ausgezeichnet worden zu sein. Auch wenn man weiß, dass die eigenen Produkte von hoher Qualität sind, freut man sich trotzdem wenn eine unabhängige Jury einem das nochmal bestätigt. Natürlich wird es jetzt einige Kritiker geben, die sagen: „Das ist doch alles nur Humbug und Geldmacherei. Diese ganzen Siegel sind nichts wert. Letztendlich bekommen die, die mehr zahlen, auch die besseren Ergebnisse.“ Oftmals stimmt das auch. Wir wollten mal mit unserem Kokoswasser RENEW bei einer Preisverleihung zum Thema „Best New Product“ teilnehmen, denn irgendwie muss man in dem Meer aus Kokoswasseranbietern ja herausstechen. Die Jury der Preisverleihung verlangte jedoch lediglich eine sehr hohe Teilnahmegebühr und einen „aussagekräftigen Text“ zum Produkt. Das Produkt selbst wollten sie gar nicht zugeschickt bekommen. Das sei nicht nötig. … Nicht nötig? Wie soll man ein Produkt bewerten ohne es tatsächlich (seinen Kriterien entsprechend) zu testen? Ein gutes Beispiel und gefundenes Fressen für Kritiker also.
Auch der Produkttest bei der DLG kostet Geld, das ist kein Geheimnis. Ein Garant, dass man im Gegenzug ein Siegel erhält, ist es in diesem Fall jedoch nicht. Dort steht ein Experten-Team von 3.000 Männern und Frauen parat, die ehrenamtlich Lebensmitteltests durchführen. Dabei handelt es sich um rein sensorische Tests, die Eigenschaften wie Geruch, Geschmack, Konsistenz und Aussehen bewerten. Bei den Tests wird rein objektiv nach einem Kategoriensystem vorgegangen und bewertet. Die Sinneseindrücke werden fachlich begründet und persönliche Vorlieben bleiben außen vor. Nur wenn die Ergebnisse gut ausfallen, bekommt man ein Bronze-, Silber- oder Goldsiegel. Mehr Informationen erhaltet ihr u. a. hier: http://www.dlg.org/faq.html
Aber um zur Kritik zurückzukommen: Die Flut an Gütesiegeln, Auszeichnungen, Awards, Preisen, etc. überfordert einen regelrecht. Jedes Unternehmen überbietet sich mit Logos und Grafiken, die einem außerordentliche Qualität oder Neuartigkeit ausschildern. Das ist durchaus verständlich, denn man möchte sich ja in irgendeiner Art von seiner Konkurrenz abheben und dem Verbraucher zeigen: „Unser Produkt hat mehr zu bieten als das von XY. Schau, wir haben diese Auszeichnungen, die das bestätigen.“
Inzwischen ist es auch Gang und Gäbe sich eigene Logos und Siegel zu designen, um für besondere Eigenschaften zu werben. So ein Siegel (wenn es gut gemacht ist) strahlt natürlich immer eine gewisse Autorität aus und kann sehr „offiziell“ wirken, als würde es von einer unabhängigen Gesellschaft ausgestellt. Das ist an sich nichts Verwerfliches, denn geht man davon aus, dass die getroffenen Aussagen der Wahrheit entsprechen, ist es ein legitimes Mittel dem Verbraucher schnell und einfach die Besonderheiten des Produktes/ Unternehmens klar zu machen. Darüber hinaus hat es für den Unternehmer den Vorteil die hohen Kosten, die ein offizielles Siegel mit sich bringt, einzusparen.
Letzten Endes zahlt man dieses Geld auch nur aus einem einzigen Grund: Es ist erkauftes Vertrauen. Verbraucher kennen oftmals das Logo, sodass das Produkt automatisch vertrauenswürdig wirkt und mit bekannten Eigenschaften verknüpft werden kann. Beispiel: die Vegan-Blume der Vegan Society. Sieht man dieses auf einem Produkt kann man direkt mit Sicherheit sagen, dass kein Tier dafür leiden musste. Eine Info, die aufgrund des Wiedererkennungswertes des Logos und der Anerkennung schnell gegeben ist.
Ein Logo, das wir auch lange Zeit selbst nutzten. In diesem Jahr entscheiden wir uns jedoch dafür ein eigenes zu nutzen, da wir nach wie vor ein recht kleines Unternehmen sind und die hohen Lizenzgebühren nicht mehr zahlen möchten. Darüber hinaus ist der Begriff „vegan“ als solches nicht geschützt und man kann seine Produkte durchaus so deklarieren, wenn es denn der Wahrheit entspricht (auch da gibt es Kriterien, die man nicht umgehen darf). Es drohen natürlich hohe Strafen und ein unumkehrbarer Imageschaden, sollte herauskommen, dass man gegen diese Auflagen verstößt. Bei unseren Produkten besteht diese Gefahr jedoch nicht, da sie von Natur aus vegan sind.
Eine Zertifizierung auf die wir nicht verzichten können und wollen, ist natürlich die Bio-Zertifizierung. Eine durchaus kostspielige Angelegenheit, bei der das Unternehmen und die Produkte jährlich auf Herz und Nieren geprüft werden. Hier ist es wiederum notwendig, denn man darf Produkte nur als „bio“ bezeichnen, wenn sie es tatsächlich sind.
Wir von KULAU fragen uns nun: Wie weiterhin die richtige Balance finden zwischen bezahlten Siegeln, die die Kunden wiedererkennen und Logos, die wir selbst entwerfen und für die wir „unsere Hand ins Feuer legen“? Für zweiteres spricht, dass Fairness und Transparenz zu den Grundwerten unseres Unternehmens zählen. Wir sind stets bemüht so offen und ehrlich wie möglich zu Kunden und Partnern zu sein. Nicht umsonst lassen wir unsere Produkte schon seit Jahren von unabhängigen Laboren testen und veröffentlichen die Ergebnisse auf unserer Webseite. Wir haben tatsächlich nichts zu verstecken und deklarieren in Marketing und Handel nur Werte, die wir auch guten Gewissens vertreten können.
Für uns ist das DLG-Siegel nun eine Möglichkeit, die wir testen wollen. Es ist sehr bekannt, es ist dezent und es verrät dem Kunden direkt und vertrauenswürdig etwas über die Qualität des Produktes. Ein eigenes Siegel zu entwerfen, das auf einen Blick eben diese Eigenschaften bietet, ist nicht ganz so einfach. Ob dies nun eine gute Lösung ist unseren potenziellen Kunden die Kaufentscheidung zu erleichtern, wird sich zeigen. Wir sind nach wie vor ein lernwilliges Unternehmen und testen verschiedene Möglichkeiten aus.
Hinterlasst uns gern in den Kommentaren wie ihr das findet bzw. welche Siegel ihr für wichtig erachtet und was eurer Meinung nach eher überflüssig ist. Wir freuen uns immer über Feedback.